Arnd Zickgraf

Coaching & Beratung

Aktuelles
Inspiriert durch Sinnfragen

„Sinn finden“ ist neues Titelthema der Zeit


Am 17. Oktober 2024 kommt die Zeit mit dem Titelthema „Sinn finden“ in die Öffentlichkeit. Auch in meinen Coachings und Workshops zeigt sich, dass Sinnsuche zunehmend wichtig wird.

20.10.2024

Am 17. Oktober 2024 leite ich den Workshop „Vom Sinn des Lebens zum Sinn des Lebens“. Ziel ist die Auseinandersetzung mit der Warum-Frage. „Warum komme ich nicht mehr zu mir selbst?“, „Warum lebe ich so und nicht anders?“ oder „Warum soll ich gesund leben?“. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die überwiegend aus technischen Berufen kommen, sind solche Fragen zunächst ungewohnt und unbequem. Und doch geben sie kurze Antworten auf die Frage nach dem Sinn des Lebens, zum Beispiel: „Gebraucht zu werden“ oder „Sterben zu können, ohne das Versäumte bereuen zu müssen“. Darüber hinaus reflektieren sie, was ihre konkreten Lebensinhalte sind, zum Beispiel „Reisen“, „neue Herausforderungen annehmen“, „sich ehrenamtlich engagieren“. Der Workshop trifft den Nerv der Teilnehmenden und das Thema Sinn liegt auch „in der Luft“, denn das Rad der Veränderung dreht sich offensichtlich immer schneller, aktuell angetrieben durch politische Konflikte, Innovationen in der Wirtschaft und künstliche Intelligenz.

Inzwischen biete ich seit über sieben Jahren Sinnseminare an. Früher waren es eher wenige, die sich mit Sinnfragen auseinandersetzten, heute muss man nicht mehr belesen sein, um sich mit der Frage nach dem Warum zu beschäftigen. Die Ereignisse hämmern sie in Form von ungeahnten Stürmen, Überschwemmungen, Konflikten zwischen politischen Systemen in die Köpfe der Menschen.

Nach dem Workshop gehe ich an einer Buchhandlung in Bonn vorbei und werde zufällig auf das Titelthema der Zeit vom 17. Oktober 2024, Zeit Nr. 44, aufmerksam: „Sinn finden“. Der Autor Kilian Trotier beschreibt darin vier Merkmale, die Hinweise darauf geben, warum Menschen ihr Leben als sinnvoll empfinden: Orientierung, Kohärenz, Bedeutsamkeit und Zugehörigkeit. Sinn, der sich aus diesen vier Merkmalen speist, ist nicht ein für alle Mal gegeben, etwa in Form religiöser, weltanschaulicher oder politischer Bekenntnisse. Jede und jeder hat die Aufgabe, Antworten auf die Frage nach dem individuellen Sinn des Lebens selbst zu finden, die Frage nach dem Sinn des Augenblicks im Handeln zu beantworten.

In dem Zeit-Artikel beschreibt Trotier, wie es gelang, Jugendliche in Hongkong, die sich extrem zurückgezogen hatten und kaum noch ihre Wohnung verließen, ins Leben zurückzuholen. Sie sollten sich um ausgesetzte und verwahrloste Hunde kümmern. „Anfangs hatten die Jugendlichen und die Tiere eine schwere Zeit miteinander“, sagt der Autor. Doch nach und nach spürten die Jugendlichen, dass sie den Hunden wichtig waren. So hätten sie ihre Isolation durchbrochen und ein Band zu den Tieren aufgebaut, die immer stärker wurde. Fazit des Experiments mit den isolierten Jugendlichen: „Es geht weniger um das Angenehme, Leichte und Lustige, weniger um ungetrübte Augenblicke des Glücks. Im Gegenteil: Wir Menschen empfinden meist das als sinnvoll, was uns herausfordert und wo wir Hindernisse überwinden“. Kurzum: Es ist nicht immer angenehm und bequem, sich mit Sinnfragen auseinanderzusetzen. Aber es lohnt sich.

https://www.zeit.de/2024/44/erfuelltes-leben-sinn-finden-tod

Geht es in deutschen Schulen nur noch um Digitalsierung?


Während skandinavische Länder bei der Digitalisierung der Schulen auf die Bremse treten, nimmt sie in deutschen Schulen an Fahrt auf. Was bedeutet das für die Medienbildung an den Schulen? Dazu habe ich mit dem Schulbuchautor und Deutschlehrer Tommy Greim ein Interview geführt.

15.10.2024

"Manchmal habe ich den Eindruck, dass es in den deutschen Schulen nur noch um Digitalisierung geht. Digitalisierung ist ein Baustein, der in den Deutschunterricht gehört. Der Digitalpakt ist wichtig, aber es braucht auch gute didaktische Konzepte. In den skandinavischen Ländern wird stärker darauf geachtet, wie digitale Medien das Lernen unterstützen können − und nicht nur Spielerei sind. Deshalb gehen wir an unserer Schule einen Mittelweg, wir setzen digitale Medien ein, aber sinnvoll", so Tommy Greim, 36 Jahre, stellvertretender Schulleiter des Lessing-Gymnasiums in Döbeln (Sachsen) und Schulbuchautor.

Der Medienpädagoge plädiert für einen Mittelweg: Schülerinnen und Schüler sollen gedruckte Texte sorgfältig lesen, handschriftlich schreiben, um das Gelernte tiefer zu verarbeiten, und situativ entscheiden können, wie sie in sogenannten sozialen Medien posten oder in Klausuren und Aufsätzen informieren und argumentieren können. Er spricht sich gegen reine Tablet-Klassen aus, in denen die Schülerinnen und Schüler nur noch Texte tippen.

"Wenn es nur ums Lesen geht, sind die Geräte (Tablets) überflüssig. Solange die Schülerinnen und Schüler noch nicht richtig digital lesen können, bevorzuge ich gedruckte Texte. Hier können sie in Ruhe lesen, Textstellen unterstreichen und sich Notizen machen. Die Verständnisleistung beim Lesen gedruckter Medien ist um mehr als 30 Prozent höher als bei digitalen Medien.

Ich bin ein Freund der Handschrift. Handschrift ist Gehirnschrift. Wenn Schülerinnen und Schüler Unterrichtsinhalte mit der Hand aufschreiben, verarbeiten sie diese intensiver und nachhaltiger. Das ist wissenschaftlich belegt. Auf dem Tablet zu tippen, geht zwar schneller, aber beim Handschreiben hat das Gehirn mehr Zeit, den Text zu verarbeiten." Das ganze Interview können Sie hier lesen:

https://ernst-klett-verlag.de/themendienst/medienbildung-eine-reine-tablet-klasse-bietet-keinen-mehrwert/

Umbrüche in der Automobilindustrie


Seit Mitte 2024 unterstütze ich ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Unternehmens der Automobilbranche mit ganzheitlichen Coachingansätzen.

21.07.2024

"An den Ankündigungen und Umsetzungen sieht man, dass die Transformation in der Automobilindustrie auch bei dem Thema Beschäftigung ankommt. Bereits vor sechs oder sieben Jahren haben wir eine Studie veröffentlicht, dass im Zuge der Transformation bis zu 20 Prozent der industriellen Arbeitsplätze wegfallen." So Stefan Bratzel, Gründer und Leiter des Center of Automotive Management (CAM) in den vdi nachrichten bereits am 10.02.2024. Er geht davon aus, dass 2024 "ein sehr schwieriges Jahr für die Beschäftigten in der Automobilindustrie wird.

Seit Juni 2024 unterstütze ich deshalb Beschäftigte eines Automobilzulieferers in Bonn dabei, sich beruflich neu zu orientieren und die Belastungen durch die Umbrüche in der Automobilzulieferindustrie abzufedern. Viele der Beschäftigten können mit den rasanten technologischen und digitalen Entwicklungen kaum Schritt halten und nutzen die Zeit, um sich neu zu positionieren, sich beruflich weiter zu qualifizieren und einen neuen Lebenssinn zu finden.

Lernen unter Segeln


Der Wind weht um die Nase, das Wasser schwappt um die Füße, wenn man hier Unterricht hat. Auf dem Segelschiff „Thor Heyerdahl“ findet der Unterricht für Siebtklässler unter drei Masten statt.

29.03.2024

Für den Klett-Themendienst habe ich Dr. Ruth Merk im Februar 2024 gefragt, inwiefern Jugendliche den Sinn des Lernens besser verstehen, wenn sie bei Wind und Wetter Teil einer Crew sind und die Umgebung vorgibt, was wann gelernt wird. Merk ist die pädagogische Leiterin von „Klassenzimmer unter Segeln“ (KUS). Ihre Antwort auf den Sinn des Segelns mit Jugendlichen: "Wenn wir auf dem Atlantik sind, nehmen wir Wasserproben, untersuchen diese unter dem Mikroskop und erfahren direkt die Mikroplastikproblematik in unseren Meeren. Die Schiffsroute führt den jungen Menschen in vielen Aspekten unmittelbar die Herausforderungen unserer Zeit vor Augen. Leben und Lernen ist bei uns eng verknüpft und diese Verknüpfung gibt dem Lernen einen Sinn."

https://ernst-klett-verlag.de/allgemein/klassenzimmer-unter-segeln-wir-konzentrieren-den-unterricht-auf-das-was-uns-umgibt/

Wenn das Leben feststeckt


Äußere Konflikte und internationale Spannungen spiegeln sich im inneren Erleben vieler Menschen wider. Es besteht das Risiko, innerlich zu stagnieren, gedanklich und emotional festzufahren und sogar zu verbittern. Prozess-Coaching kann aus der Sackgasse führen. Impulse aus einer Focusing-Weiterbildung in Würzburg.

03.01.2024

Kriegerische Auseinandersetzungen zwischen autokratischen und demokratischen Systemen, Überschwemmungen, Preissteigerungen, Arbeitsverdichtung, berufliche und private Sorgen, Gereiztheit halten derzeit viele Menschen in Atem. Viele Krisen gleichzeitig in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen, in verschiedenen Erdteilen - man spricht auch von Poly-Krisen.

Wenn man steckenbleibt und nicht mehr weiterweiß, helfen Sorgen, Grübeln und angestrengtes Denken oft auch nicht mehr weiter. Neue Perspektiven auf Probleme und Herausforderungen bringen immer wiederkehrende Gedanken und Gefühlsschleifen nicht hervor.

Die einjährige Weiterbildung in Focusing-Therapie Strukturen von Dezember 2022 bis November 2023 hat mir die Möglichkeit geboten, mit festgefahrenen, „schwierigen Situationen“ im Coaching stimmiger und offener umzugehen. Dabei wird die Aufmerksamkeit behutsam von den Gedanken auf dem gespürten Sinn, den körperlich wahrnehmbaren Resonanzen eines Themas gelenkt.

Nach dem Deutschen Focusing Institut (DFI) lenken wir als Focusing-Coaches die Aufmerksamkeit des Klienten oder der Klientin auf die typisch gleichbleibende Weise in seinem oder ihrem Ausdruck, in der Art und Weise zu sprechen, auf Mimik und Körpersprache. Der Stil des Erlebens ist dann wie ein „eingefrorenes Ganzes", das seine verfestigte Struktur nicht aufgeben wird. Die verfestigte Struktur, die zu stereotypen Verhalten führt, kann Leiden und Verbitterung nach sich ziehen.

Im Gegensatz zum fließenden, spontanen Erleben, beinhaltet strukturgebundenes Erleben stereotype, sich wiederholende Gedanken und Gefühle und Bedeutungen, die der aktuellen Situation und den Beziehungen zu wichtigen Menschen im Leben nicht gerecht werden. Es besteht sozusagen aus den immer gleichen, alten, abgestandenen Gefühls- und Verhaltensmustern.

Die einjährige Weiterbildung Focusing-Therapie / Strukturen in Würzburg hat eine Lücke in meiner Qualifizierung als Coach geschlossen. Ein prozessorientierter Zugang erleichtert es mir nun, einen direkten Zugang zu den existentiellen Themen meiner Klientinnen und Klienten zu finden. Damit das Leben leichter wird.

Was fehlt


Der von innen gespürte Körper als roter Faden des Coachings. Seit einem Jahr begleite ich Menschen mit psychischen Belastungen unter anderem mit Focusing-Ansätzen.

19.10.2023

„Wertschätzung bedeutet für mich, sich Zeit zu nehmen für das, was ich beim anderen schon spüre, aber noch nicht in Worte fassen kann“. Unter diesem Motto begleite ich als Partner des Bildungsinstituts für Soziales und Gesundheit Menschen mit existenziellen Problemen seit September 2022. Menschen, deren Partner sich von ihnen trennen will, die Angst haben, vor die Tür zu gehen, die computerspielsüchtig sind, in zu engen Wohnungen leben, einen Schuldenberg vor sich hertragen, chronisch krank, überfordert, einsam oder innerlich leer sind.

Laut Statista gab im Sommer 2022 die Hälfte der Deutschen an, im vergangenen Jahr mindestens einmal so stark gestresst gewesen zu sein, dass sie das Gefühl hatten, den Anforderungen des Lebens nicht mehr gewachsen zu sein.

Mir Zeit zu nehmen für das, was ich bei meinen - überforderten - Mitmenschen spüre, ohne es gleich in Worte zu fassen, schafft eine spürbare Verbindung. Eine Verbindung, die vielen Menschen in dieser Zeit des Umbruchs fehlt.

Neben systemischen Coachingmethoden setze ich auch Focusing und sinnorientierte Interventionen ein, um das Erleben von Verbundenheit zu stärken.  Focusing ist eine wissenschaftlich erprobte Methode, um die Intuition oder das Bauchgefühl zu existenziellen Lebensthemen zu befragen. Im Rahmen des aufsuchenden Integrationscoachings und des Familiencoachings kooperiere ich seit einem Jahr mit dem Bildungsinstitut für Soziales und Gesundheit (BSG).

Vorrang der Intuition vor Künstlicher Intelligenz


Verlieren Lehrerende mit der Verbreitung von Künstlicher Intelligenz (KI) die Kontrolle über Lernprozesse? Der Siegeszug der KI im Bildungssystem wirft viele ethische Fragen auf. Im Mai 2023 habe ich die KI-Expertin Maria Wirzberger befragt, die im Auftrag der Europäischen Kommission die „Ethischen Richtlinien für Lehrkräfte zur Nutzung von KI und Daten für Lehr- und Lernzwecke“ mitentwickelt hat.

14.05.2023

Kostet die Künstliche Intelligenz Millionen von Beschäftigten den Job? Verschärft die Verbreitung von KI die Ungleichheit in der Gesellschaft? Macht KI die Kinder und Jugendlichen abhängig? Führt KI zum Verlust der Fähigkeit, selbstständig zu denken und zu handeln? Die rasante Verbreitung von Künstlicher Intelligenz wie ChatGPT wirft viele Fragen auf. Nicht nur didaktische und rechtliche, sondern auch ethische Fragen.

Prof. Maria Wirzberger, von der Universität Stuttgart und leitet die Abteilung Lehren und Lernen mit intelligenten Systemen. Sie forscht zu inklusive Bildung im Zusammenhang mit der Nutzung von KI für Menschen mit Beeinträchtigungen. Wirzberger hat für die EU die „Ethischen Leitlinien für Lehrkräfte zur Nutzung von KI und Daten“ mitentwickelt. Einen Vorteil von KI sieht sie zum Beispiel darin, dass man mit kleinen Maßnahmen viel erreichen kann, um die Lernbedingungen für Menschen mit Behinderungen zu verbessern. So kann die KI automatisch Untertitel zu Filmen hinzufügen, um visuelle Medien für Menschen mit Hörbeeinträchtigung zugänglicher zu machen.

Maria Wirzberger geht nicht davon aus, dass Künstliche Intelligenz den Job von Lehrkräften übernehmen wird. Macht KI die Lehrkraft überflüssig? Sie verneint die Frage. „Wenn eine Lehrkraft vor der Klasse steht, wird sie unweigerlich ihre menschliche Intuition ins Spiel bringen. Als Lehrkraft spürt man die Gesamtstimmung der Schülergruppe intuitiv. Intuition kann man weder formalisieren noch modellieren und man kann sie einem KI-System auch nicht beibringen“, so die KI-Expertin.

https://www.klett.de/sixcms/detail.php?id=1144731

Sprachroboter ChatGPT beschleunigt gesellschaftlichen Wandel


Seit November 2022 ist ChatGPT öffentlich zugänglich. Doch von Beginn an löste der Sprachroboter des amerikanischen Konzerns OpenAI in Schulen gemischte Gefühle aus. Was steckt hinter dem Chatbot?

15.03.2023

„ChatGPT ist ein Computer mit einem Sprachmodell, der sehr gut rechnen kann“, erläutert Christian Mayr, Dozent an der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung in Dillingen. Laut Mayr berechnet ChatGPT, wie Wörter und Sätze mit einer großen statistischen Wahrscheinlichkeit aneinandergereiht werden. „Es kann intelligent wirken, aber es ist keine Intelligenz und hat kein Bewusstsein“, so Christian Mayr. Die Bewunderung für die computergenerierte künstlicher Intelligenz kann zu einer Überschätzung der Technik und einer Unterschätzung des Menschen führen.

Der Benutzer füttert den Sprachcomputer mit Eingaben, die er eintippt, ein sogenannter Prompt. Doch das will gelernt sein, denn nicht jede Eingabe führt zu einem brauchbaren Ergebnis. So entsteht mit Prompt Engineering ein neuer Beruf. Viele Akademiker-Berufe mit Tätigkeiten, die sich wiederholen, werden hingegen verschwinden. „Die Gefahr ist, dass Berufsbilder verschwinden. Wohin das führt, lässt sich noch nicht abschätzen“, sagt Christian Mayr. Absehbar ist aber, dass ChatGPT den Wandel in Schulen und der Arbeitswelt beschleunigt - und kritisches Denken wichtiger wird.

https://www.klett.de/sixcms/detail.php?id=1144621

Nachhaltigkeitskompetenzen auf Englisch


In einer Zeit globaler Ungewissheit ist Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) eine sinnstiftende Aufgabe für Jugendliche.

21.01.2023

Wer sich mit Bildung für nachhaltige Entwicklung beschäftigt, stellt grenzenloses Wachstum und ein Leben infrage, als ob es kein Morgen gäbe. Auch der Englischunterricht kann dazu Wichtiges beitragen. Für den Klett-Themendienst habe ich Englischdidaktikerin Prof. Dr. Carola Surkamp interviewt. Sie vertritt die Auffassung, dass wir alle „Nachhaltigkeitskompetenzen“ brauchen, um die drängenden Probleme auf lokaler, regionaler und globaler Ebene zu bewältigen. Die Kenntnisse, Fähigkeiten und Handlungskompetenzen, die bei der Beschäftigung mit BNE im Englischunterricht erworben werden können, tragen dazu bei, Ängste vor dem Hintergrund von internationalen Krisen besser individuell zu bewältigen.

https://www.klett.de/sixcms/detail.php?id=1144477

Ganzheitliche Unterstützung in herausfordernden Zeiten


Einzelcoaching für Menschen mit körperlichen, psychischen und sozialen Einschränkungen, die im Leistungsbezug der Arbeitsagentur oder des Jobcenters sind.

10.01.2023

Ob es darum geht, psychische Belastungen zu bewältigen, familiäre Konflikte zu klären, beengte Wohnverhältnisse zu verbessern, schulische Probleme zu lösen oder einen gesünderen Lebensstil aufzubauen - seit September 2022 engagiere ich mich im sozialintegrativen Coaching im Kreis Bonn-Rhein-Sieg.

Ich begleite mehrere Einzelklienten und Familien mit unterschiedlicher ethnischer und sozialer Herkunft, indem ich sie zweimal die Woche dort besuche, wo sie lebt: in ihrer Wohnung oder ihrem Haus, in der Stadt oder auf dem Land.

Typische Themen des sozialintegrativen Coachings sind Hindernisse auf dem Weg zu einem selbstbestimmten Leben erkennen und beseitigen, Lebensziele formulieren, neue Kontakte knüpfen und Netzwerke im Alltag stärken, neue berufliche Perspektiven erarbeiten, Ressourcen für ein erfülltes Leben finden.

Neben systemischen Ansätzen kommen sinnorientierte Methoden und Focusing zum Einsatz. Dieser Methoden-Mix wird den komplexen Herausforderungen im besonderen Maße gerecht. Für das neue AVGS-Coaching kooperiere ich mit dem Bildungsinstitut für Soziales und Gesundheit in Recklinghausen.

Der Stresstest des Jahrhunderthochwassers


Halt durch existenzielle Seminare und sinnorientierte Einzelcoachings in Krisenzeiten.

19.11.2022

Den Automobilzulieferer im Kreis Euskirchen hat das Jahrhunderthochwasser am 14. Juli 2021 hart getroffen. Die Maschinen des Unternehmens standen im Nu anderthalb Meter unter den braunen Wassermassen. Im braunen Schlamm der Erft waren moderne Maschinen, Werkzeuge, Behälter und Möbel chaotisch ineinandergeschoben. Die Produktion des Unternehmens war von einem auf den anderen Tag gestoppt, der berufliche Alltag der Mitarbeiter plötzlich unterbrochen.

Es gab Mitarbeiter, die in der Flutnacht um ihr Leben kämpfen mussten und über Nacht das Haus und den Job zugleich verloren haben. Und es gab solche, deren Hoffnung geplatzt war, nur noch wenige Jahre bis zur Rente beim Familienbetrieb durchhalten zu müssen. Nach Jahrzehnten der Arbeit in einer Branche im Umbruch hatten viele Mitarbeiter unter chronischen Krankheiten zu leiden. Der Ukrainekrieg führte zu einer existenziellen Unsicherheit. Die Preissteigerungen und Energiepreisexplosion ließen die Ersparnisse schrumpfen und zwangen den einen oder anderen zum Verzicht. Das Selbstwertgefühl war durch den Jobverlust angeschlagen. Tragende Säulen der Identität standen gleichzeitig unter Druck.

15 Beschäftigten des Automobilzulieferers zwischen 60 und 65 Jahren standen wir von November 2021 bis Oktober 2022 während der schwierigen Zeit nach der Flutkatastrophe zur Seite. Maschinenbediener, Einrichter, Werkzeugmacher, Projektleiter und Qualitätsprüfer und Ingenieur gingen erst einmal durch das Tal der Verluste. Wer bin ich, wenn nicht mehr arbeite? Existenzielle Fragen ließen sich angesichts der Flutkatastrophe nicht mehr abschütteln. Das Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden, war unabweisbar.

Es brauchte Zeit zum Innehalten: Die Situation akzeptieren, innehalten, wieder Zugehörigkeit erleben, sich neu orientieren und die eigene Selbstwirksamkeit wahrnehmen. Jeden Monat haben die ehemaligen Mitarbeiter des Automobilzulieferers ein neues existenzielles Thema im Seminar kennengelernt: Gesundheit und der Umgang mit Stress, Lebensrückblick, Sinnerfüllung, stoisches Denken für mehr Gelassenheit, soziale Netzwerke gegen die Einsamkeit, Selbstwirksamkeit im freiwilligen Engagement erleben und materielle Sicherheit. Die Seminarthemen wurden anschließend in Einzelcoachings mit den Mitarbeitern vertieft.

In Projekten für die nächste Lebensphase wurden neue Lebensentwürfe entworfen. Zum Beispiel privat mit Windkraftanlagen energetisch autark werden und somit „Putin eins auswischen“. Oder Existenzgründungen mit nachhaltigen Produkten, etwa Handel mit Honig. So konnte jeder Mitarbeiter seine Vorstellung eines erfüllten Lebens konkreter ausgestalten – und gelassener mit den Zumutungen der Umbruchzeit umgehen.

Workshops für 60-Jährige in Umbruchzeiten


Weiterbildungen sind wichtig für die berufliche Neuorientierung zum Ende des Erwerbslebens.

09.11.2022

Der gesundheitliche Zustand von Rentnerinnen und Rentnern verschlechtert sich, wenn die älteren Menschen erst später in den Ruhestand gehen können.

Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) weist anhand der Daten der Rentenreform aus dem Jahr 1999 nach, dass sich der gesundheitliche Zustand von Rentnerinnen verschlechterte, wenn sie erst später in den Ruhestand gehen konnten. Das galt vor allem mit Blick auf psychische Krankheiten wie Stimmungsstörungen, aber auch mit Blick auf körperliche Erkrankungen, beispielsweise Übergewicht und Arthrose.

Die Wissenschaftler halten daher den Einsatz für Bildung und Weiterbildung während des gesamten Erwerbslebens für notwendig. Das erleichtert etwa Berufswechsel zum Ende des Erwerbslebens. Dazu müssten die Bedingungen auf der Arbeit an das Alter angepasst werden, damit die Arbeitsbelastungen aufgefangen werden können, die mit dem Alter steigen.

Seit der Pandemie fördere ich mit Seminaren zum sinnerfüllten Leben die Gesundheit und psychische Widerstandsfähigkeit von Menschen im Alter von 55 bis 65 Jahren. Die Weiterbildungen bereiten auf den Umgang mit Stress vor und sensibilisieren für körperliche und psychische Belastungen in Zeiten des gesellschaftlichen Umbruchs.

Umbruchzeiten als Stresstest für die Schulen


Die Gesundheit von Lehrkräften wird durch sehr hohe Belastungen infolge internationaler Konflikte und Krisen einem beispiellosen Stresstest unterzogen.

06.05.2022

Wir leben in einer Umbruchzeit: Der Krieg Russlands gegen die Ukraine ist ein Bruch des Völkerrechts und zugleich ein Bruch mit der internationalen Ordnung nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Auswirkungen des Ukrainekriegs und der Pandemie bekommen inzwischen Lehrkräfte und Schüler zu spüren. „Schule ist ein Spiegel der Gesellschaft und Lehrkräfte erleben derartige Entwicklungen an vorderster Front“, sagt Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) am 27. April 2022.

Die Rahmenbedingungen, um in Schule zu arbeiten, sind derzeit denkbar ungünstig. Der neueste Artikel für den Klett-Themendienst zeigt, wie sich gesellschaftspolitische Spannungen im Schulleben manifestieren, warum Bund, Länder und Kommunen nun enger kooperieren müssten und wie Entlastung für die Schulen möglich ist.

https://www.klett.de/sixcms/detail.php?id=1141851

60-Jährigen in Krisenzeiten eine Brücke gebaut


Viele Beschäftigte im Alter von 60 Jahren plus unterschätzen die Herausforderungen, die beim Übergang vom Berufsleben in die Rente warten. Insbesondere in Krisenzeiten kann eine professionelle Begleitung den Übergang in die dritte Lebensphase stabilisieren.

01.01.2022

In stürmischen Zeiten habe ich zwanzig Beschäftigte im Alter zwischen 60 und 65 Jahren mit sinnorientierten Themen in die dritte Lebensphase begleitet. Das Jahr 2021 stand im Zeichen der Pandemie und der Flutkatastrophe im Ahrtal und im Rhein-Erft-Kreis. Die Reflexion des eigenen Lebens im Lichte von sinnorientierten Fragen sollte zu mehr Orientierung, Klahrheit und Wirgefühl in Zeiten der Ungewissheit führen. Die Beschäftigten kamen aus der Medienbranche, der Kunststoffindustrie, der Automobilzuliefererindustrie und der Tourismusindustrie sind in eine Transfergesellschaft übergegangen, um sich auf die dritte Lebensphase vorzubereiten. Sie waren jahrzehntelang beschäftigt als Redakteure, Ingenieure, Werkzeugmacher, Schlosser oder Industriekaufleute. Die Beriebe hatten sich von ihnen getrennt, weil sie mit der Kündigung Kosten sparen und jüngere, weniger teure Mitarbeiter einstellen wollten.

Den Übergang vom Beruf in die dritte Lebensphase habe ich begleitet mit Workshops zu Sinnthemen, die einmal im Monat angeboten wurden. Themen der Workshops waren etwa: "Umgang mit Zeit", „Lebensrückblick“, „Vom Sinn des Lebens zum Lebenssinn“, „Resilienz“, „Biologisches Alter und gesunder Lebensstil“ oder "Erfülltes Leben“. Nach jedem Workshop hatten alle Mitarbeiter die Gelegenheit, das Workshopthema des Monats im Einzelcoaching zu vertiefen. Aufgrund der Pandemie habe ich die Workshops und Einzelcoachings über Videokonferenz durchgeführt. Die Verbindung über das Internet hat gleichwohl ein ausgeprägtes Wirgefühl zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Workshops möglich gemacht.

„Wir wollen raus!“


In einer Zeit des Umbruchs sind auch Jugendliche immer mehr mit existenziellen Fragen des Lebens konfrontiert. Zwar sollen Schulen einen besonderen Schutzraum gegenüber den Härten des Lebens bieten. Doch Flutwellen enden nicht vor dem Schulhof. 

15.12.2021

Infolge der Flutkatastrophe am 14. Juli 2021 sind auch zahlreiche Schulen „abgesoffen“. Allein in Rheinland-Pfalz sind 14 Schulen besonders schwer betroffen, an denen rund 7.000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden. Nach der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen tun betroffene Schulen alles, um wieder zu funktionieren. Gefragt sind existenzielle Überlebensfähigkeiten bei Lehrkräften, wie Akzeptanz der Situation und die Fähigkeit zur Improvisation.

Nach der vierten Corona-Welle und der Flutkatastrophe lautet der Wunsch: „Wir wollen raus!“ Schülerinnen und Schüler wünschen sich mehr praktische Erfahrungen an außerschulischen Lernorten, so Bildungsexperten. Genauso wie in Rheinland-Pfalz gibt es Schülerinnen und Schüler, die in der Flutnacht viel verloren haben. Der Klimawandel ist konkreter geworden. Jugendliche merken, dass es Extremwetter sich nicht nur Indien oder USA gibt, sondern auch in Europa. Sinnquellen, wie Naturverbundenheit und soziales Engagement werden für viele Menschen wieder wichtiger. Die Solidarität im Ahrtal und im Erftkreis hat viele Betroffene überrascht. 

Bildung für nachhaltige Entwicklung: „Momentan geht es ums Überleben“

Sinn durch soziales Engagement


Als die Berufsbildende Schule Bad Dürkheim 2018 ihr Europaprojekt mit einer polnischen Partnerschule startete, konnte niemand ahnen, dass es über die Schulbildung hinausweisen und vor der Ansteckung durch Corona schützen würde.

6.7.2021

Eigentlich sollten sich die Schülerinnen und Schüler in dem Europaprojekt nur mit der Fertigungsmethode des 3D-Drucks beschäftigen. Der 3D-Druck steht in der höheren Berufsfachschule als zusätzliches Fertigungsverfahren auf dem Lehrplan. Doch überraschend schnell sollte das schulische Know-how zum 3D-Druck in der Stadt Bad Dürkheim zur Bekämpfung der Pandemie gefragt sein.

"Ich war persönlich betroffen, weil meine Schwiegergroßmutter im Altenpflegeheim ist und es dort weder Handschuhe noch Schutzmasken gab, um das Coronavirus aufzuhalten", sagt Stephan Meininger, Lehrer der Berufsbildenden Schule in Bad Dürkheim. Die Nachfrage nach den Gesichtsschutzmasken war enorm.

Die Lehrkräfte der BBS Bad Dürkheim beschafften sich 3D-Drucker und ließen sie in der Schule nachts durchlaufen. Während der Osterferien war Stephan Meininger mit seinen Kollegen komplett in der Schule und hat Gesichtsschutze auch am Wochenende produziert. "Wir sind auf etliche Hundert Stunden gekommen, die wir zusätzlich hier verbracht haben", so Meininger.

Unterrichtsmaterial vorzubereiten, ist Alltagsgeschäft. „Aber die Zeit, die wir dabei geholfen haben, Plastikteile für Gesichtsschutze zu drucken, haben wir als eine andere Art von Anstrengung erlebt. Es war ein ganz anderes Gefühl", so die Koordinatorin des Europaprojektes, Birgit Krauß. Das soziale Engagement hat ungeahnte Kräfte bei den Lehrkräften freigesetzt.

Austausch bildet

Pandemiezeit zur Selbstfindung nutzen


Menschen mit hohem Lebenssinn und einer Portion Selbstbeherrschung sind besser gegen Corona-Stress geschützt. Dabei fördert die Auseinandersetzung mit dem Selbst das innerliche Wachstum. Das zeigt eine Studie der Universität Innsbruck im Zusammenhang mit der Pandemie. 

26.3.2021

Der erstaunlichste Befund im Hinblick auf demografische Merkmale war, dass ältere Menschen ab 60 Jahren weniger stark unter Corona litten. Obwohl gerade diese eher mit einem kritischen Verlauf bei einer Ansteckung rechnen müssen, zeigte sich diese Altersgruppe am wenigsten gestresst durch die Situation. Verheiratete oder in Partnerschaft lebende Menschen kamen besser mit der Belastung zurecht als Alleinlebende. Menschen, die alleine lebten, die nur in einem Zimmer, statt in einem Haus oder einer Wohnung lebten oder die arbeitslos durch Corona wurden, litten besonders unter der Pandemie.

Die Sinnforscher Tatjana Schnell und Henning Krampe untersuchten, in welchem Zusammenhang Corona und die getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie mit unserem psychischen Wohlbefinden standen. Dabei haben die Forscherinnen und Forscher auch analysiert, was Menschen half, in dieser schwierigen Zeit psychisch gesund zu bleiben. An der Studie nahmen über 1500 Deutsche und Österreicher während des Lockdowns im Frühjahr 2020 und in den direkt anschließenden Wochen teil.

Die Studie konnte zeigen: Menschen mit einem hohen Lebenssinn und / oder mit einer hohen Selbstbeherrschung sind nicht nur generell robuster gegenüber Krisen als andere Menschen, sie haben auch die aktuelle Pandemie besser verkraftet. Neben diesem Befund wies die Studie außerdem einen anderen wichtigen Zusammenhang auf: Ein hoher Corona-Stress ging mit Sinnkrisen einher. Sinnkrisen wiederum beeinträchtigten die psychische Gesundheit. Dieser Zusammenhang war jedoch weniger schlimm, wenn diese Menschen ihre Selbstbeherrschung aufrechterhalten konnten. Wenn wir unser Verhalten und unsere Bedürfnisse unter Kontrolle haben, können also auch außergewöhnliche Krisen uns nicht so leicht aus der Bahn werfen.

Vor dem Hintergrund der Pandemie empfehlen die Psychologen: Nutzen Sie die Zeit, um sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. In der Krise haben wir die Chance, uns zu hinterfragen, zu wachsen und wichtige Weichen in unserem Leben neu auszurichten. Sinnkrisen sind nichts, dass automatisch durch eine Krise hervorgerufen wird; die Krise kann uns aber den Raum dafür öffnen, schonungslos hinzuschauen. Dabei zeigt die Sinnforschung, dass ein Absehen vom Selbst besonders heilsam sein kann. Wenn wir uns diesem Prozess aber verschließen, können wir an der Krise verzweifeln und psychisch schwer erkranken.

 

 

 

Ankommen – Sinn finden